Sakrament der Krankensalbung

 

Das Sakrament der Krankensalbung

 

Warum wird die Krankensalbung gespendet?

Kranke zu heilen, steht im Mittelpunkt des Wirkens Jesu. Und auch die Kirche hat vom Herrn den Auftrag erhalten, die Kranken zu heilen. Darum bemüht sie sich, die Kranken zu pflegen und mit ihrem Gebet zu begleiten. Wie es auch an den anderen wichtigen Knoten- und Entscheidungspunkten des Lebens Sakramente gibt, so besitzt die Kirche für die Krisensituation Krankheit ein eigenes Sakrament. Es wird in der Bibel im Jakobusbrief bezeugt. „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Presbyter der Kirche zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.“

Krankensalbung oder Letzte Ölung?

„Ist es schon soweit?“ Mit der Frage nach der Krankensalbung verbindet sich noch oft der Gedanke des unmittelbar bevorstehenden Todes. Tatsächlich hatte sich im Laufe der Zeit die Spendung dieses Sakramentes auf die Sterbenden verengt. Im Zweiten Vatikanischen Konzil kam die Kirche aber auf ihre alten Traditionen zurück und betonte, dass die „Letzte Ölung“ nun besser als „Krankensalbung“ zu bezeichnen sei und nicht nur das Sakrament für unmittelbar vom Tode bedrohte Menschen sei. Der Tod soll damit nicht verdrängt und tabuisiert werden, aber im Zentrum der Krankensalbung steht die heilsame Zuwendung Gottes zu den Menschen und nicht der Tod.

Wem kann die Krankensalbung gespendet werden?

Jedem körperlich oder seelisch-psychisch kranken Gläubigen, der diesen Wunsch hat. Auch älteren Menschen, deren Kräftezustand geschwächt ist, oder Menschen vor schweren Operationen. Auch mit Kindern soll die heilige Salbung gefeiert werden. Das Sakrament kann auch wiederholt gespendet werden, etwa bei chronisch Kranken. Auch Kranken, die das Bewusstsein verloren haben oder sehr verwirrt sind, ist das Sakrament zu spenden, wenn man davon ausgehen darf, dass sie es gewollt hätten. Schon Verstorbenen kann das Sakrament nicht gespendet werden, für sie gibt es eigene Gebetsriten. Wenn möglich, sollte die Krankensalbung nicht auf den „letzten Augenblick“ hinausgezögert werden.

Wer darf die Krankensalbung spenden?

Jeder Priester. Das Krankenöl wird vom Bischof in der Karwoche in der sogenannten „Chrisammesse“ mit den anderen Ölen (etwa für die Taufe) geweiht.

Wie wird die Krankensalbung gespendet?

Durch Handauflegung und Gebet als Zeichen und Wort, dass Gott alles aufrichten will, was daniederliegt. In der Person des Priesters nimmt Gott selbst den Kranken in seine Arme und legt ihm die Hände auf, salbt ihn mit Öl. Der Priester salbt die Stirn mit den Worten: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes.“ Danach die Hände: „Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.“

Was bewirkt die Krankensalbung?

Sie verleiht eine besondere Gnade, die den ganzen Menschen erfasst, ihm Trost, inneren Frieden, Mut und auch die Vergebung der Sünden schenkt, wenn der Kranke nicht beichten konnte. Sie bringt ihn buchstäblich mit der bergenden Liebe Gottes in Berührung. Und manchmal, wenn Gott es will, schenkt dieses Sakrament auch die Gesundung des Leibes. Im Sterbeprozess bereitet die Salbung den Kranken auf den Hinübergang in das Haus des Vaters vor.

Wie komme ich zur Krankensalbung?

Hier im Krankenhaus ist das jederzeit möglich. Das Personal stellt gerne die Verbindung mit der Seelsorge her.

Das Sakrament der Krankensalbung