Der Umgang mit Krankheit

Pfarrer Bernd Oberndorfer hat sich für diesen Sonntag Gedanken gemacht über den Umgang mit Krankheit. In seiner Tätigkeit als katholischer Krankenhausseelsorger ist er mit diesem Thema täglich befasst. Er hat gelernt hinzuschauen, denn nicht hinzuschauen bedeutet für ihn, die Betroffenen im Stich zu lassen.

Morgengedanken 4.3.2018 im ORF zum Nachhören:

https://religion.orf.at/radio/stories/2898643/

„Immer wieder bekomme ich Broschüren von Krankenhäusern zugeschickt. Auf Hochglanz gebrachte Leistungsschauen von modernen Gesundheitszentren. Lächelnde Menschen in Wohlfühloasen. Mir ist schon klar, dass mit der Wirklichkeit keine Werbung gemacht werden kann. Dass viele Menschen eben nicht gesund werden, dass Leiden bleibt und auch das Sterben. Blenden wir das alles aus?

Wunden des Lebens

Vor Jahren hat der Künstler Joseph Beuys mit einer Installation in einer Münchener Fußgängerunterführung provoziert. Oben die Welt der Schönen und Reichen. Unten im fahlen Neonlicht zwei alte Leichenbahren, darunter zwei Kästen, mit Fett gefüllt. Ein modernes memento mori: Das bleibt von dir, Mensch: Biomasse. Dazu zwei Schabgeräte, mit denen man Bäume entrindet hat. So liegt der Mensch manchmal bloß, wie entrindet, nichts schützt mehr vor dem Schmerz. Und auf zwei Tafeln steht: Zeige deine Wunde.

Das ist unbequeme Konfrontation mit Krankheit, Schwäche, Sterblichkeit. Wir decken die Wunden unserer Gesellschaft und unseres Lebens nur zu gerne zu. Aber nur eine Wunde, die gezeigt wird, kann geheilt werden.

 

Todesursache Einsamkeit

Der katholische Krankenhausseelsorger Bernd Oberndorfer hat in seiner Tätigkeit im Landeskrankenhaus Graz tagtäglich mit Menschen zu tun, die leicht ihre Hoffnung verlieren. Er besucht Kranke und kann so einiges beobachten.

Morgengedanken 5.3.2018 im ORF zum Nachhören:

https://religion.orf.at/radio/stories/2898646/

Rund um den Valentinstag war ich mit Klebestickern in Herzform unterwegs. Auf einer Intensivstation löst eine Patientin ganz mühsam das Herz von der Folie und klebt es einer Krankenschwester auf die Brust. Sie lächelt mit dem halben intakten Gesicht und sagt: Meiner Lebensretterin! Was war geschehen?

Sinnlosigkeit und Desinteresse

Nach einem Schlaganfall war die alte Dame auf der Intensivstation gelandet. Medizinisch bestens versorgt. Aber kein Mensch fragte nach ihr. Keine Familie, keine Nachbarn. Niemand. So blieb sie in der Apathie ihres Zustandes. Da hat sich diese Krankenschwester weit über ihren Dienst hinaus dieser Frau angenommen. Ihr gezeigt: Für mich bis du wichtig! Es liegt mir daran, dass du kämpfst. Und diese Erfahrung, dass sie jemandem etwas bedeutet, hat diese Patientin neu aufleben lassen. Andernfalls hätte sie sich aufgegeben.

Menschen sterben nicht nur an erhöhtem Cholesterin. Sondern auch am Cholesterin vom Gefühl der Sinnlosigkeit, von Desinteresse, von Einsamkeit. Es liegt an uns, ob die Herzkranzgefäße unserer Beziehungen sklerotisch werden und verstopfen. Oder ob wir ein Herz füreinander haben.

 

 

 

Alles wird gut

Pfarrer Bernd Oberndorfer ist zuständig und mitverantwortlich für die Krankenhaus- und Pflegeheim-Seelsorge in der ganzen Steiermark. Dass da auch – auf den ersten Blick – Ungewöhnliches Platz hat, davon berichtet er heute in den Morgengedanken.

Morgengedanken 6.3.2018 im ORF zum Nachhören:

https://religion.orf.at/radio/stories/2899162/

„Alles wird gut“: Mit ein Meter großen Buchstaben wurde dieser Satz vor der Palliativstation des LKH Knittelfeld positioniert. Heftige Reaktionen wurden ausgelöst, Zustimmung und Ablehnung.

Pfarrer Bernd Oberndorfer
ist Krankenhausseelsorger im Landeskrankenhaus des Universitätsklinikums Graz und Seelsorger für Krankenhäuser und Pflegeheime in der Steiermark.

Menschen, die es aushalten

„Alles wird gut“: Dieses Wort ist jedenfalls eine Herausforderung. Denn genau dieses Vertrauen in das Gutsein des Lebens wird durch schwere Krankheiten oder auch Beziehungsverluste tief erschüttert. Nichts stimmt mehr, nichts mehr passt zusammen, nichts ergibt einen Sinn, nichts ist gut.

In solchen Situationen brauche ich Menschen an meiner Seite. Menschen, die es mit mir aushalten, nicht billig vertrösten und Durchhalteparolen dalassen; auch aushalten, wenn ich ungerecht und zornig werde. Die mich dann aushalten, mir einen Raum offen halten, wo inmitten von Verzweiflung sich plötzlich dieses erstaunliche „Trotzdem“ regt. Wo ich alles klar sehe, mich in keine Illusion und falsche Wunder flüchte, und trotzdem wieder an das Leben glaube, wo ich Resignation überwinde, wo vielleicht ein Patient durch sein Fenster auf dieses Kunstwerk schaut und innerlich zustimmen kann: Alles wird gut.

 

 

 

Bleib da!

In seiner Tätigkeit als Krankenhausseelsorger im LKH Graz baut Bernd Oberndorfer mit Patienten immer wieder Beziehungen auf. Und er lernt von ihnen, wie er heute in den Morgengedanken verrät.

Morgengedanken 7.3.2018 zum Nachhören:

https://religion.orf.at/radio/stories/2899165/

Eine Patientin hat mir das Wichtigste der Seelsorge hinterlassen. Wir hatten uns über die Jahre ihrer Behandlung kennen gelernt. Ich wurde ihr vertrauter Mensch, mit dem sie manches besprechen konnte, was in der Familie oder mit Freundinnen so nicht ging.

Verlorene Sprache

Die besondere Tragik: Eine furchtbare Krankheit nahm ihr Wort für Wort ihre Sprachfähigkeit. Wie wütend und verzweifelt war sie manchmal, weil sie mir so Wichtiges sagen wollte. Genau wusste, was sie sagen wollte. Aber die Worte gingen ihr verloren. Einige Wochen vor ihrem Tod besuchte ich sie zu Hause. Die Kinder sagten, dass die Mama schon einige Zeit nichts mehr sage. Ich setze mich zu ihr, halte sie an der Hand, erzähle ihr aus meinem Leben, erinnere an Gemeinsames, schweige schließlich. Draußen wird es Abend, es dunkelt. Ich will mich verabschieden, meine Hand von der ihren lösen.

Da hält sie mich fest. Ich merke, wie sie etwas sagen möchte. Ein Wort suchte sich seinen Weg durch das Dunkel ihres Verstummens. Und schließlich lösen sich zwei Worte von ihren Lippen: Bleib da! Da bleiben. Darum geht’s.

 

 

 

Hoffnung

Als Krankenhausseelsorger erlebt der Steirer Bernd Oberndorfer eine ganze Bandbreite an Gefühlen: von Freude über das Gesundwerden bis hin zur Verzweiflung, wenn es mit der Genesung nicht funktionieren will oder kann. Und dann gibt es noch ein ganz besonderes Gefühl, sagt er…

Zum Nachhören: https://religion.orf.at/radio/stories/2899166/

Hoffnung. Vermutlich wird an keinem anderen Ort so viel, so intensiv gehofft wie in einem Krankenhaus. Die Patienten, ihre Angehörigen, das Personal – alle hoffen auf Besserung, auf Gesundung. Hoffnung greift auf die Zukunft aus, kennt ein „Worauf“ und ein „Wofür“. Aber kann man denn auf die Zukunft setzen, von ihr etwas erwarten, wenn man nach menschlichem Ermessen gar keine mehr hat?

Ein neues Buch

Da denke ich immer wieder an eine Frau, noch keine 50 war und sie hat Krebs. Krebs – schon das Wort evoziert Bilder der Hoffnungslosigkeit, des Zerstörerischen. Ich erlebe mit ihr Phasen der Besserung und des Zusammenbruchs, Zeiten unglaublichen Gottvertrauens und Tage des Zweifels. Sie selber wird in diesen Monaten immer „lichter“. Alle, mit denen ich über diese besondere Frau gesprochen habe, greifen zu dieser Metapher: Licht. So viel Wärme, innere Freude, Lächeln, Dankbarkeit, Hoffnung gingen von ihr aus.

Tage vor ihrem Tod besuche ich sie und sehe ein neues Buch liegen. „Harry Potter?“, frage ich lächelnd, „und das auf Englisch?“ „Ja“, meint sie, „mich interessiert, was die Jugendlichen da so fasziniert und ich muss außerdem mein Englisch wieder verbessern.“ Ein neues Buch angefangen am Vorabend des Todes: Hoffnung.

 

 

 

Jedem seinen eigenen Tod

Pfarrer Bernd Oberndorfer ist Krankenhausseelsorger im LKH Graz. In seiner Arbeit geht es auch darum, Sterbende zu begleiten. Heute ist das auch das Thema seiner Morgengedanken.

Morgengedanken 9.3.2018 im ORF zum Nachhören:

https://religion.orf.at/radio/stories/2899169/

„O Herr, gib jedem seinen eignen Tod. Das Sterben, das aus jenem Leben geht, darin er Liebe hatte, Sinn und Not.“ Diese Gedichtzeilen notierte Rainer Maria Rilke. „Gib jedem seinen eignen Tod“: Diese Bitte ist auch ein dringlicher Appell, Sterbende nicht allein zu lassen. Ein Tod, der der eigene ist, braucht die Anwesenheit anderer.

Wärme und Geborgenheit

Viele Menschen sind hier verunsichert. Was erwartet mich? Was soll ich sagen? Hört mich der Sterbende überhaupt noch? Halte ich das aus, Gerüche, Blicke, Hoffnungslosigkeit, den röchelnden Atem der Agonie? Gewinnt die Angst, dann bleibt der andere allein. Es braucht mein Mit-Sein: den Sterbenden an der Hand nehmen, berühren, mit ihm schweigen, zuhören und erzählen, behutsam fragen, glückliche Stunden in Erinnerung rufen, wachen.

Oft wird das Sterben mit der Geburt verglichen. Ein Neugeborenes, das zur Welt kommt, versteht nicht, hat kein kognitives Bewusstsein, es fühlt einfach Wärme, Geborgenheit, es riecht die Mutter. Am Ende unseres Lebens ist es auch so, der Sterbende löst sich aus seinem Bewusstsein, er fühlt aber Wärme, Geborgenheit. Und vielleicht überlege ich mir, wer mich auf dieser Wegstrecke begleiten soll!?

 

Das Leben ist doch schön

Pfarrer Bernd Oberndorfer ist als katholischer Krankenhausseelsorger im Landeskrankenhaus Graz tätig. Für ihn gehört es ganz selbstverständlich dazu, über das Leben nachzudenken, über den Tod – und über das Leben nach dem Tod.

Morgengedanken 10.3.2018 im ORF zum Nachhören:

https://religion.orf.at/radio/stories/2899171/

Am Krankenbett darf man nur sagen, was man wirklich denkt. Alles andere entlarvt sich ohnehin. Ich erinnere mich an einen Patienten, Anfang zwanzig. Ein wunderbarer junger Mensch. Gutaussehend, sportlich, intelligent. Dazu eine tiefe soziale Begabung und er wusste mit der Unbedingtheit seiner Jugend, was richtig ist. Und dieser wunderbare Mensch leidet an einer Krankheit, die er nicht überleben wird.

Leben nach dem Tod

Ich treffe ihn wieder zu einem Zeitpunkt, als ihn die Ärzte mit der Wirklichkeit seines nahen Sterbens konfrontiert hatten. Ich sitze einfach bei ihm und er wiederholt eine gute halbe Stunde den Satz: Aber das Leben ist doch so schön. Aber das Leben ist doch so schön. Es ist kein lauter Protest. Trotzdem weiß ich nichts zu antworten. Da stellt er plötzlich die Frage nach dem Himmel. Wir philosophieren über den Himmel. Albern herum. Was wir uns so vorstellen. Theologisch sicher nicht korrekt.

Und plötzlich schaut er mich an und fragt: Du, Pfarrer, glaubst du das wirklich? Das vom Himmel? Das vom Leben? Es war der Ernstfall des Glaubens. Kein Ausweichen möglich. Und ich sage: Ja, ich glaube an dieses Leben.

 

 

 

Das Kreuz – ein Zeichen im Widerspruch

Unsere Arbeit im Krankenhaus vollzieht sich im Zeichen und in der Wirklichkeit des Kreuzes. Das Kreuz markiert die Grenze des Widerspruchs. Es trennt und vereint Gegensätzliches.

Ich gehe in ein Krankenzimmer und spende zwei Menschen die Krankensalbung. Der eine geht nach Tagen nach Hause, der andere wird im Sarg weggebracht. Ich taufe zwei neugeborene Zwillinge – das eine zum Leben, das andere zum Tod. Ich leide mit, habe Tränen in den Augen, bin selber ohnmächtig sprachlos – und doch soll ich die Ohnmacht, Trauer, Wut, den Schmerz der anderen teilend zur Sprache bringen; ich soll schweigen und doch Antwort geben. Aber nie ist sicher, wie und ob die Antwort erreicht.

Mein Wort ist richtig und zugleich falsch. Einer Mutter am Sterbebett ihres Kindes zu sagen, dass es im Himmel ist, kann stärkstes Wort der Hoffnung für die eine bedeuten und billige, fast zynische Vertröstung für die andere. Ja für dieselbe Person heute stärkend und glaubhaft und morgen absurd und abstoßend.

Bei einem Gedenkgottesdienst für totgeborene Kinder hat mir eine Mutter von ihrer Empörung erzählt, die sie einer Frau entgegengeschrien hat, als diese sagte, ihr Kind sei im Himmel und es gehe ihm gut: „Ich will mein Kind nicht im Himmel, ich will es in meinen Armen!“ Aber allmählich habe dieses Bild in ihr Platz gegriffen und jetzt habe sie das Gefühl, der Himmel habe ihr das Kind wiedergegeben.

Seelsorge geschieht oft im Widerspruch: Ich glaube – ich will nicht glauben; ich hoffe – es ist hoffnungslos; Gott liebt mich – Gott hat mich vergessen; ich hasse – ich verzeihe. Krankheiten durchkreuzen unseren Lebensweg. Das Schicksal macht uns einen Strich durch die wohlgeordnete Rechnung des Alltags. Wir werden zum Innehalten gezwungen. Die Mitte leuchtet auf. Eine Chance bietet sich. Etwas Neues kann sich ereignen. Doch vielleicht müssen wir auch das Alte erst loslassen. Etwas stirbt in uns, damit wir neu geboren werden können. Das Kreuz kennzeichnet all dieses heftige Ringen und den Durchbruch zum Neuen. Diese Widersprüche dürfen nicht vorschnell eingeebnet, müssen vielmehr in der Begleitung ausgehalten werden. Und zum Berührendsten gehört es, wenn man Zeuge sein darf, wie ein Mensch das Widersprüchliche aushält und überwindet: Ich habe meinen Glauben verloren – trotzdem sehne ich mich danach. Ich wurde furchtbar enttäuscht und verletzt – trotzdem möchte ich wieder lieben. Trotzdem…

Das Kreuz bloß Siegel, Aushängeschild, ja Werbemittel einer katholischen Konfession oder gar harmloses Accessoire? Das Kreuz politisch instrumentalisiert? Sicherlich nicht. Wer solches meint, der sieht schlichtweg nicht tief genug. Das Kreuz markiert Begegnung, Widerspruch, Trost, Schmerz, Hoffnung, Schutz, Segen, Aufbruch, Leid, Ende, Wandlung, Entscheidung, Liebe…Seine Sinnfülle lässt sich nie ausbuchstabieren.

Warum der Schmerz?, fragen die Menschen in ihrer Not. Warum müssen gerade die Schwachen und Kleinen der Erde leiden? Warum Demütigungen? Das fragten die Menschen aller Zeiten Gott. Und Gott schien zu schweigen…Dann endlich kam Gott in die Welt, im Kind in der Krippe, um in diese Welt hineinzusagen: Ich liebe dich, du Welt und du Mensch. Und er hat diese Liebe ausgehalten bis zum Schmerz und Tod am Kreuz. Im Zeichen des Kreuzes wurden Liebe und Leben neu aufgerichtet. Das Kind in der Krippe ist genau wie das Kreuz kein Idyll, sondern ein Skandal (Bischof Klaus Hemmerle).

Pfarrer Bernd Oberndorfer

 

Krankensalbung – Begegnung mitten in der Not

Im Sakrament der Krankensalbung kann man vielleicht am unmittelbarsten sehen, was christliche Botschaft überhaupt will, wofür Kirche sein soll, ihr ganzer therapeutischer Wille drückt sich zeichenhaft darin aus.

„Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“, sagte Jesus selbst von sich. Der Kontext dieses Satzes steht zwar in die Rechtfertigung Jesu, warum er sich denn mit Zöllnern, mit öffentlichen Sündern abgibt, aber es ging Jesus nicht nur um die sozial Aussätzigen, sondern auch die durch Krankheit Aussätzigen. Ein ganzes Fünftel aller Evangelientexte berichtet direkt von solchen Heilungen.

Nach Jesu Überzeugung ist die Krankheit eine geradezu privilegierter Ort, wo sich die Zuneigung Gottes zu allem, was schwach und verletzlich ist, manifestiert, ein Anlass für das Wirken Gottes, das heilend und helfend ist. Krankheiten sind Unheilsituationen, aus denen Gott herausführen möchte. Heilungen sind anderseits Zeichen für die angebrochene Gottesherrschaft. Der Theologe Adolf von Harnack hat gesagt, Jesus ist geradezu als Arzt in die Mitte seines Volkes getreten. Da gibt es noch keine Trennung von Seelenleiden (Sünden), von psychischen und körperlichen Krankheiten. Christus als Arzt heilte Sünder wie Kranke. Und die Kirche hat den Auftrag Jesu übernommen: „Geht hin und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, ja weckt Tote auf.“ Im Markusevangelium heißt es: Und die Jünger salbten viele Kranke mit Öl und heilten sie. Ganz offensichtlich schloss die Praxis Heilungsgesten wie Handauflegung und Salbung mit Öl zusammen mit einem Heilswort von Anfang an mit ein. Diese Praxis ist im Kern noch heute dieselbe. Die Therapie besteht in Handauflegung, Salbung mit Öl und Gebet. Die zugesagte Wirkung besteht in der Rettung und Aufrichtung des Kranken und in seiner Versöhnung mit Gott.

Der „Sitz im Leben“ der Krankensalbung ist die Krankheit als eine gesamtmenschliche Unheils- oder Krisensituation. Krankheit wird hier nicht als bloße medizinisch-biologische Störung, die schlimmstenfalls zum Tod führen kann, verstanden, sondern als Erschütterung des gesamtmenschlichen Befindens. Weil der Mensch Einheit von Leib und Seele ist (den Leib nicht nur hat), betrifft ihn jede schwere Krankheit und auch jeder schwere Beziehungskonflikt behindert ihn in seinen Lebensmöglichkeiten, lähmt seine Aktivitäten, lässt ihn Grenzen und Ohnmacht erfahren. Und hier geht es um die Bewältigung dieser personalen Unheilssituation. In diesem Sinne verstehen wir Heilung (auch durch das Sakrament) nicht medizinisch als Behebung einer Krankheit, sondern gesamtmenschlich als Sieg über diese Krankheit. Somit kann die Krankheit als körperliches Phänomen unverändert ihren Lauf nehmen, doch von der personalen Heilsgeschichte her gesehen wird sie nicht länger als Unheil gesehen. Der Mensch nimmt seine Erkrankung an. Und dieser innere, die Krankheit wendende Vollzug ereignet sich oft im Zusammenhang mit dem sakramentalen Geschehen der Krankensalbung. Gott begegnet dem Menschen mitten in seiner Not.

An einer von unzähligen Lebensgeschichten sei das verdeutlicht: Ich treffe eine Patientin mittleren Alters. Sie ist nicht besonders kirchlich verankert, aber spirituell offen. Ihre tiefe Niedergeschlagenheit und Trostlosigkeit verleiht sich Ausdruck im Gefühl umfassenden Verschuldens, trostlosen Verlassenseins und Bestraftseins von Gott. Bei zwei Einzelgesprächen bekomme ich langsam Einblick in einen tragischen Lebensverlauf: tiefes Gefühl des Ungeliebtseins von der Mutter, den sehr geliebten Vater hat sie früh verloren. Dann eine kurze, sehr glückliche Ehe. Aber ihr Mann begeht in Depression Selbstmord. Aus dieser Zeit blieben noch viele Schuldgefühle, Fragen und Widersprüche: Habe ich ihm zuwenig meine Liebe gezeigt? Warum hat er mir das angetan? Sie ist noch immer wütend auf ihn, verbietet sich aber zugleich diesen Gedanken als schuldhaft. Sie bleibt dann Jahre partnerlos und zieht das gemeinsame Kind alleine auf. In die Zeit nach dem Tod ihres Mannes fällt auch die erste Erkrankung.

Als das Kind erwachsen, ist kommt es zu Zerwürfnissen, als die Patientin einen Mann kennenlernt und mit ihm eine Partnerschaft eingeht.  Dramatische Trennungen folgen und deswegen hat sie tiefe Schuldgefühle.

Ich lege ihr einen Satz aus dem ersten Johannesbrief nahe: „Wenn unser Herz uns verdammt ist Gott größer als unser Herz.“ Ich ermutige sie, ihre dunklen Gefühle zu äußern und da sein zu lassen. Denn biblischen Satz wenden wir gemeinsam um auf: Wenn unser Hass verdammt, dann reicht unsere Liebe tiefer als unser Hass. Bei der Krankensalbung, die mit der Beichte vorweg verbunden ist, wiederhole ich diesen Satz und schließe die Vergebung mit der zärtlichen Zusage Gottes im Sakrament der Krankensalbung: Bei der Salbung der Stirn sage ich ihr die Versöhnung und das Heil zu. Bei der Salbung der Hände betone ich den Halt, die Fürsorge, die Liebe, die sie mit diesen Händen geschenkt hat und schenkt. Ich bestätige das Gelungene und Kostbare ihres Lebens durch diese Salbung.

Nach einem halben Jahr treffen wir uns wieder und sie schildert die Krankensalbung als das intensivste Gefühl, das sie je hatte, das Gefühl, mit Zuneigung überflutet zu werden, dass Dämme der Verbitterung brachen. Sie erzählt mir von der Versöhnung mit ihrem Kind. Und fast nebenbei bemerkt sie: „Auch die Krankheit hat sich wieder zurückgezogen.“

Manchmal geschehen durch dieses Sakrament auch körperliche „Wunder“, aber die eigentlichen Wunder liegen für mich in der Kraft der inneren Versöhnung und des Trostes, dass dieses Sakrament uns offen und empfindsam macht für uns selbst und für andere, dass Gott so zärtlich und direkt spürbar wird.

Pfarrer Bernd Oberndorfer

Geschichte der Krankenhausseelsorge

Krankenhausseelsorge am Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz

Hundertfünfzigjahrjubiläum

Das Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz blickt heute auf eine nahezu 150-jährige Geschichte zurück. 1863 erging am 13. Jänner die kaiserliche Genehmigung zur Errichtung der medizinischen Fakultät und erfolgte am 1. November die Übernahme des Allgemeinen Krankenhauses in die Landesverwaltung. Damit war im Gebäudekomplex um das Haus Paulustorgasse 8 das Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz entstanden. Seine Vorgängereinrichtung, das staatliche Allgemeine Krankenhaus, war fünfundsiebzig Jahre zuvor als erstes weltliches Krankenhaus in Graz in Betrieb gegangen.

Krankenhausseelsorge in der Paulustorgasse

Die Antoniuskirche in der Paulustorgasse bildete den geistlichen Mittelpunkt des Krankenhauses. Seit seiner Gründung bot hier ein Kuratbenefiziat den Patienten geistliche Hilfe. Eine zweite Benefiziatenstelle wurde 1841 eingerichtet, als die ersten Barmherzigen Schwestern nach Graz kamen, um die Krankenpflege am Allgemeinen Krankenhaus zu übernehmen. Für nicht katholische Patienten rief man damals je nach Bedarf einen Seelsorger des jeweiligen Glaubensbekenntnisses herbei.

Hundertjahrjubiläum: Erlöserkirche

Die Planung des Krankenhausneubaues am heutigen Standort sah von Anfang an auch den Neubau eines Gotteshauses vor. Am Nordende der zentralen Hauptallee sollte er einen markanten Blickfang bilden. Um die Jahrhundertwende entstandene erste Pläne zeigen – nachdem es um diese Zeit noch keine Jugendstilkirchen gab – eine neugotische Kapelle. Die Umplanung im modernen Stil folgte dem Vorbild der Wiener Otto-Wagner-Kirche am Steinhof (Schlusssteinlegung 1907). Die Idee zur Umplanung lieferte der Architekt Leopold Cerny (1870–1924). Die Grazer Kirchenpläne schuf sein Kollege Franz Gabrić (1877–1941). Sie sahen hundertneunzig Sitzplätze vor, was der Zahl der Barmherzigen Schwestern zum Zeitpunkt der Eröffnung des Krankenhausneubaues entsprach. 1909 entstand der Rohbau und 1910 kam es Festlegung des Patroziniums „Salvator mundi“ (Heiligster Erlöser). Nach einem Preisausschreiben Anfang 1912 für ein Altarblatt zum Thema Krankenheilung (Matth. 11,28) entschied sich der Landesausschuss für den Entwurf von Alfred Schrötter von Kristelli (1856–1935). Gemeinsam mit seinem Sohn Hans Schrötter von Kristelli (1891–1965) fertigte er im Frühjahr 1912 das Gemälde im Kirchenraum an. Fürstbischof Dr. Leopold Schuster segnete am 20. Mai 1912 zur Eröffnung des Krankenhausneubaues die Kirche ein. Drei Tage danach begann die Übersiedlung von mehr als tausend stationären Patienten vom alten an den neuen Standort, welche Maßnahme über zwei Monate in Anspruch nahm.

Hundertjahrjubiläum: Evangelische Krankenhausseelsorge

Bald nach der Grundsteinlegung zur Erlöserkirche beantragte das Grazer evangelische Presbyterium eine evangelische Kultusstätte im Krankenhausneubau. Der Anteil evangelischer Patienten war damals auf 2,7 Prozent angestiegen. Die Idee der Nutzung der Erlöserkirche als Simultankirche wurde nicht realisiert, stattdessen ein eigener Betraum nebst Sakristei beim Haupteingang zum Direktionsgebäude (Auenbruggerplatz 1) eingerichtet und am 13. Oktober 1912 durch den steirischen Senior Dr. Karl Eckardt eingeweiht. An zwei Sonntagen im Monat feierte hier seither der evangelische Krankenhausgeistliche Julius Schacht (1871–1964) den Gottesdienst. Diese Tradition endete 1942 mit der Enteignung des Betraumes. Nach Kriegsende dienten verschiedene Hörsäle als Ersatz, bis ab 1987 mit der neu erbauten Lukaskapelle beim Chirurgiehochhaus (Auenbruggerplatz 29) wieder eine eigene evangelische Kultusstätte im Landeskrankenhaus zur Verfügung stand.

Katholische Krankenhauspfarre

Der katholische Krankenhausgeistliche Dr. Matthäus Winter (1871–1949) war 1910 zum sechzehnten leitenden Kuratbenefiziaten des Krankenhauses berufen worden. Bereits während der Bauzeit der Erlöserkirche, die anfänglich noch der Dompfarre zum heiligen Ägydius angehörte, bemühte er sich um die Errichtung einer eigenen Krankenhauspfarre. Diese kam schließlich kraft eines Ordinariatserlasses vom 29. Jänner 1919 zustande, welcher die Erhebung des Kuratbenefiziums zur selbstständigen „Pfarre zum Heiligsten Erlöser im Landeskrankenhaus in Graz“ verfügte. Seit der Krankenhauseröffnung 1912 befinden sich die Kanzlei- und Wohnräume des Kuratbenefiziums bzw. der Pfarre im zweiten Stock des Direktionsgebäudes am Beginn der Hauptallee.

Alltag im Ausnahmezustand

Die Zahl der sieben Kliniken vor hundert Jahren ist mittlerweile auf zwanzig angewachsen. Seit den ersten drei in den sechziger Jahren begonnenen Hochhausbauten und dem Beginn des Projektes LKH 2000 am Ende der achtziger Jahre prägen zahlreiche Neubauten das Klinikumgelände. Der Gesamtbelag, welcher um 1960 mit über 3000 Betten jenen des Wiener Allgemeinen Krankenhauses überflügelte, entspricht heute wieder ziemlich genau den 1600 Betten von 1912 – allerdings bei wesentlich niedrigerer Verweildauer. Die außergewöhnlichen Rahmenbedingungen im Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum Graz versprechen Tag für Tag spannende und einzigartige Begegnungen mit Menschen im Ausnahmezustand.

Dr. Norbert Weiss

 

Das Zeichen der Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge der Steiermark, Diözese Graz-Seckau

 

Sakrament der Krankensalbung

 

Das Sakrament der Krankensalbung

 

Warum wird die Krankensalbung gespendet?

Kranke zu heilen, steht im Mittelpunkt des Wirkens Jesu. Und auch die Kirche hat vom Herrn den Auftrag erhalten, die Kranken zu heilen. Darum bemüht sie sich, die Kranken zu pflegen und mit ihrem Gebet zu begleiten. Wie es auch an den anderen wichtigen Knoten- und Entscheidungspunkten des Lebens Sakramente gibt, so besitzt die Kirche für die Krisensituation Krankheit ein eigenes Sakrament. Es wird in der Bibel im Jakobusbrief bezeugt. „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Presbyter der Kirche zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.“

Krankensalbung oder Letzte Ölung?

„Ist es schon soweit?“ Mit der Frage nach der Krankensalbung verbindet sich noch oft der Gedanke des unmittelbar bevorstehenden Todes. Tatsächlich hatte sich im Laufe der Zeit die Spendung dieses Sakramentes auf die Sterbenden verengt. Im Zweiten Vatikanischen Konzil kam die Kirche aber auf ihre alten Traditionen zurück und betonte, dass die „Letzte Ölung“ nun besser als „Krankensalbung“ zu bezeichnen sei und nicht nur das Sakrament für unmittelbar vom Tode bedrohte Menschen sei. Der Tod soll damit nicht verdrängt und tabuisiert werden, aber im Zentrum der Krankensalbung steht die heilsame Zuwendung Gottes zu den Menschen und nicht der Tod.

Wem kann die Krankensalbung gespendet werden?

Jedem körperlich oder seelisch-psychisch kranken Gläubigen, der diesen Wunsch hat. Auch älteren Menschen, deren Kräftezustand geschwächt ist, oder Menschen vor schweren Operationen. Auch mit Kindern soll die heilige Salbung gefeiert werden. Das Sakrament kann auch wiederholt gespendet werden, etwa bei chronisch Kranken. Auch Kranken, die das Bewusstsein verloren haben oder sehr verwirrt sind, ist das Sakrament zu spenden, wenn man davon ausgehen darf, dass sie es gewollt hätten. Schon Verstorbenen kann das Sakrament nicht gespendet werden, für sie gibt es eigene Gebetsriten. Wenn möglich, sollte die Krankensalbung nicht auf den „letzten Augenblick“ hinausgezögert werden.

Wer darf die Krankensalbung spenden?

Jeder Priester. Das Krankenöl wird vom Bischof in der Karwoche in der sogenannten „Chrisammesse“ mit den anderen Ölen (etwa für die Taufe) geweiht.

Wie wird die Krankensalbung gespendet?

Durch Handauflegung und Gebet als Zeichen und Wort, dass Gott alles aufrichten will, was daniederliegt. In der Person des Priesters nimmt Gott selbst den Kranken in seine Arme und legt ihm die Hände auf, salbt ihn mit Öl. Der Priester salbt die Stirn mit den Worten: „Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes.“ Danach die Hände: „Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen.“

Was bewirkt die Krankensalbung?

Sie verleiht eine besondere Gnade, die den ganzen Menschen erfasst, ihm Trost, inneren Frieden, Mut und auch die Vergebung der Sünden schenkt, wenn der Kranke nicht beichten konnte. Sie bringt ihn buchstäblich mit der bergenden Liebe Gottes in Berührung. Und manchmal, wenn Gott es will, schenkt dieses Sakrament auch die Gesundung des Leibes. Im Sterbeprozess bereitet die Salbung den Kranken auf den Hinübergang in das Haus des Vaters vor.

Wie komme ich zur Krankensalbung?

Hier im Krankenhaus ist das jederzeit möglich. Das Personal stellt gerne die Verbindung mit der Seelsorge her.

Das Sakrament der Krankensalbung

 

 

 

 

 

Rosenkranzgebet im Monat Oktober

Im Rosenkranzmonat Oktober wollen wir gemeinsam in unserer Kirche den Rosenkranz beten. Diese Tradition wird besonders im Mai und Oktober gepflegt. Es ist eine meditative Gebetsform, mit der zentrale Inhalte des christlichen Glaubens betrachtet werden. Der Rosenkranz kann alleine und in Gemeinschaft gebetet werden. Er führt viele Menschen in meditative Ruhe und stärkt das Vertrauen auf die Hilfe Gottes.

Rosenkranzgebet im Oktober

Montag bis Samstag ab 17.50 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

Link: Hier finden Sie Informationen zum Rosenkranzgebet

 

Anleitung zum Rosenkranzgebet

Man beginnt mit dem Kreuzzeichen und sagt: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.“

Dann betet man das Glaubensbekenntnis:

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

1. Große Perle:
Vater unser,
der Du bist im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel,
so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von den Bösen.
Amen

Drei kleine Perlen:
Ave Maria
Gegrüßet seist Du, Maria, voll der Gnade,
der Herr ist mit Dir,
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus.

An der ersten kleinen Perle wird angefügt:
Der in uns den Glauben vermehre:
An der zweiten kleinen Perle wird angefügt:
Der in uns die Hoffnung stärke.
An der dritten kleinen Perle wird angefügt:
Der in uns die Liebe entzünde.

Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes.
Amen.

Vor der 2. Große Perle:
Ehre sei dem Vater
und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Amen

An jeder weiteren großen Perle wird ein Vater Unser gebetet.
An jeder weiteren kleinen Perle wird ein Ave Maria gebetet und nach dem Wort Jesus eines der folgenden Geheimnisse eingefügt:

Freudenreiche Geheimnisse:
Den du, o Jungfrau, vom heiligen Geist empfangen hast.
Den du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast.
Den du, o Jungfrau, in Bethlehem geboren hast.
Den du, o Jungfrau, im Tempel aufgeopfert hast.
Den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast.

Lichtreiche Geheimnisse
Der von Johannes getauft worden ist.
Der sich bei der Hochzeit in Kana offenbart hat.
Der uns das Reich Gottes verkündet hat.
Der auf dem Berg verklärt worden ist.
Der uns die Eucharistie geschenkt hat.

Schmerzhafte Geheimnisse
Der für uns Blut geschwitzt hat.
Der für uns gegeißelt worden ist.
Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
Der für uns das schwere Kreuz getragen hat.
Der für uns gekreuzigt worden ist.

Glorreiche Geheimnisse
Der von den Toten auferstanden ist.
Der in den Himmel aufgefahren ist.
Der uns den Heiligen Geist gesandt hat.
Der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.
Der dich, o Jungfrau im Himmel gekrönt hat.

Rosa mystica